Unter dem Titel „ich bin erschüttert“ möchte ich einige Gedanken festhalten!
Immer mehr Menschen (auch Christen) entfernen sich von der „Nächstenliebe“ die wir doch die Verpflichtung, ja den Auftrag von Gott selbst haben, uns um die Menschen zu kümmern, die es am meisten benötigen. Natürlich können wir uns nicht um „Alle“ bemühen, aber wenn jeder von uns sich nach seinen Möglichkeiten auch nur um eine einzige Person kümmert, kann unsere Welt ein wenig besser werden!
Wenn ich am Morgen unter die Dusche steige, oder die Toilettenspülung betätige, kommt mir der Gedanke, wie viele Menschen nicht mal sauberes Trinkwasser zur Verfügung haben. Wir sind alle schon so abgehoben und nehmen unseren Komfort als selbstverständlich hin.
Ich erlebe oft in Diskussionen, das wir uns weiter von der Liebe entfernen. Wir, und da schließe ich mich durchaus mit ein, lassen uns oft treiben und überlegen nicht genug um die Zusammenhänge in unserer „funktionierenden“ Gesellschaft. Vieles dreht sich darum, unser Geschaffenes zu verteidigen und sehen oft nicht, das dies alles nur ein Geschenk ist, welches uns von heute auf morgen wieder genommen werden kann.
Bedanken wir uns doch täglich bei unserem Herrn dafür, das es uns so gut geht und teilen wir es mit unseren Mitmenschen.
In der Liebe Gottes grüße ich Euch alle
Ihr Dieter Reinhardt
Hallo Dieter,
dieser Auftrag Gottes wird von vielen Mitmenschen zweideutig interpretiert, weil sie den bei uns ankommenden Flüchtlingen Gier, Kriminalität und Unverhältnismäßigkeit vorwerfen. Die fremdenfeindliche Kampfschrift http://einwanderungskritik.de/der-missbrauchte-samariter-der-bibel/ ist hier ein typisches Beispiel. Unter dieser Perspektive kann man, ja muss man sogar die biblische Botschaft – ziemlich heuchlerisch, wie ich persönlich empfinde – auch anders lesen.
Dietmars Predigt hat heute noch einmal die für uns persönlich unbequeme Seite der christlichen Botschaft mit Matthäus 10, 34-39 (https://www.bibleserver.com/text/LUT/Matth%C3%A4us10) dargestellt. Menschen, die diese schonungslose Auseinandersetzung mit der göttlichen Botschaft nicht ertragen, sollte man nicht gleich verdammen. Es ist ja nur menschlich, dass man sich seine Unvollkommenheit gegenüber Gott nicht eingestehen mag. Der Weg Jesu ist aber einer, der uns diese Brüche zwischen unserem Leben und dessen, was aus göttlicher Sicht angemessen ist, immer wieder vor Augen führt. Das ist für viele nicht erträglich.
Man könnte das auch die Vogel Strauß Taktik nennen. Wenn die Probleme zu groß sind für einen selbst, dann will man ihnen ausweichen und lügt sich seine Realität zurecht. Vielleicht können viele nur so reagieren, obwohl in das Gegenteil viel besser täte.
Das Theaterstück Bernada Albas Haus (https://de.wikipedia.org/wiki/Bernarda_Albas_Haus) vom spanischen Autor Lorca handelt genau von Problemen, die man nicht angehen mag. Die feine aber verarmende Witwe Bernada kann sich nicht mit der Verarmung abfinden und konstruiert sich in immer dramatischerer Weise ihre Wirklichkeit zurecht, anstatt ihre Töchter einfach mit normalen Menschen normal zu verheiraten – oder eben auch nicht. Die einzige die hier klar sieht, ist die Haushälterin La Ponca die treffend meint: „Wer es mit dem Meer nicht aufnehmen kann, braucht sich nur umzudrehen.“
Wir müssen diesen Menschen helfen, diese Unvollkommenheit zu ertragen. Gerade dann kann ich mich lieben, wenn ich vor Gott in Demut stehe. Dass man daraus wieder die Kraft schöpft, für Leben und Frieden einzustehen, ist das Wunderliche an unserem Glauben. Der umgekehrte Weg führt – wie Jesus in Matthäus 10 andeutet zum Tod („… der wird’s verlieren“).
Endlich hab ich’s geschafft mich einzuloggen – Dieter Dein Artikel ist brilliant und drückt auch oft meine Gefühle aus wenn ich an Trinkwasser, Umwelt, oder nationalistischen Bestrebungen denke ist mir nicht ganz gut trotzdem steige ich wieder ins Auto und verwende eines meiner Mobilfelefone. Sicher keine einfache Sache in unserer heutigen Zeit zu leben und mit den Gedanken klar zu kommen. Viele arme Nationen sind von unserem überdurchschnittlichen Resourcenverbrauch betroffen. Ich denke da nicht nur an Kleidung die unter unmenschlichen Bedingungen produziert werden sondern auch um langsam versinkende Inseln wobei noch nicht schlüssig geklärt ist wieso der Meeresspiegel steigt aber ich denke unser Umgang mit unseren Resourcen hat sicher was damit zu tun. Nun kommen betroffene Menschen die durch unserem Resourcenwahn und den daraus resultierenden Folgen in unsere Welt und werden da natürlich nicht mit offenen Armen empfangen. Viel Angst die auch noch aus politischen Kalkül geschürt wird. Nun ich habe auch nur Fragen und nur wenige Antworten dafür zumal es ja auch noch den politischen Islamismus gibt den ich eigentlich auch nicht will. Islam ist auf jeden Fall keine friedliche Religion auch wenn uns das von liberalen Politikern erzählt wird. Dennoch Liebe ist der einzige Überwinder.