Die Pandemie zwang uns, aus dem herkömmlichen Rahmen der Gottesdienste zu Heiligabend (mit Gesang, Krippenspiel oder Kerzenzeremonie) heraus zu treten und etwas ungewöhnliches auszuprobieren. Damit kommen wir der eigentlich verstörenden Weihnachtsgeschichte atmosphärisch näher.
Weihnachten, vor allem der Heilge Abend, ist bei uns meist von fester Tradition geprägt im Familienkreis. Die Gottesdienste sind meist dementsprechend gut besucht – meist sogar mit überfüllten Kirchen – und die Erwartung an Ablauf und Gestaltung fest eingeprägt.
Heuer war das anders. Ja seltsam anders, da uns die Pandemie zwang, aus dem herkömmlichen Rahmen der Gottesdienste (mit Gesang, Krippenspiel oder Kerzenzeremonie) heraus zu treten und etwas ungewöhnliches auszuprobieren: In Purkersdorf wurde der Heiligabend-Gottesdienst schlicht nach Draußen verlegt, vor das Gymnasium Purkersdorf. Ähnlich auch die Christnacht in Eichgraben. Mit Feuerkörben und Kerzenlaternen, bei schwachem Licht und Kälte wurde dem Gottesdienst eher eine rauhe aber geheimnisvolle Atmosphäre verliehen. In Pressbaum wurden gleich drei – kürzer gehaltene – Gottesdienste hintereinander gefeiert, so dass für Jeden ein Platz mit gebührendem Abstand in der Kirche gefunden werden konnte.
Vor allem der Besuch in Purkersdorf (über 120 Gäste) zeigte, dass Viele auch ungewohnte Wege mitgegangen sind und dem Abend damit die Würde verliehen haben, die ihm gebührt. Pfarrer Kreuz betonte auch, dass die Atmosphäre, von Menschen die nach Draußen in die Kälte, in das Unbequeme gedrängt werden, der Weihnachtsgeschichte mit der Geburt in einem Stall und der Verkündigung an Hirten nachts auf dem Feld, viel näher kommt, als unsere sonst üblichen Feierlichkeiten. Vielleicht sind auch die Umstände der Pandemie ein wunderbarer Anfang für uns alle.